Schweißausbrüche, Stottern und Blackouts sind nur ein paar der typischen Symptome von Prüfungsangst. Oft kann auch schon Tage vor der Prüfung nicht richtig geschlafen werden. Doch woher kommt sie überhaupt, diese Angst? Und was kann ich dagegen tun?

Prüfungsangst kann durchaus verschiedene Ursachen haben. Sie kann zum Beispiel von schlechten Prüfungserfahrungen aus der Vergangenheit kommen oder aber von schlechten Erzählungen anderer Prüflinge. Oft sind wir aber auch selbst für unsere Prüfungsangst verantwortlich, indem wir uns beispielsweise schlechter einschätzen und uns weniger zutrauen, als wir eigentlich können.

Dabei sind es gar nicht immer wir selbst, die die Prüfung beeinflussen können, sondern oft auch andere Faktoren die dann zum Bestehen oder Nichtbestehen der Prüfung beitragen. Sicherlich sollten wir uns in erster Linie auf uns selbst verlassen und uns gut vorbereiten. Doch auch Faktoren wie die Prüfungszeit, der Prüfungsort, die Tagesform, die Laune der Prüfer und die gewählten Prüfungsfragen, sind für den Ausgang der Prüfung entscheidend. Ein bisschen Glück gehört also auch in einer Prüfungssituation dazu.

Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit der bevorstehenden Prüfung ist jedoch zu empfehlen. Es sollte sich auf jeden Fall inhaltlich auf die Themen vorbereitet werden. Gerade bei mündlichen Prüfungen können auch Fachgespräche oder Präsentationen vorher geübt werden. Dies hat den Vorteil, den zeitlichen Ablauf einmal zu proben und gleichzeitig Sicherheit zu gewinnen. Zudem ist es Sinnvoll sich ein Feedback von Experten aber auch neutralen Personen einzuholen. Eine Präsentation könnte beispielsweise dem Vorgesetzten und einem Familienmitglied vorgetragen werden, so kann im Anschluss ein fachliches und persönliches Feedback erfolgen.

Zudem kann man die Nervosität auch mit ein paar kleinen Hilfsmitteln in den Griff bekommen, mit denen man gut auf die Prüfungssituation selbst vorbereitet ist:

Den Weg zum Prüfungsort kennen

Wenn der Kopf am Prüfungstag voll von potenziellen Frage- und Antwortkonstellationen ist, will man sich nicht auch noch mit Fragen nach der richtigen Ausfahrt, der passenden Haltestelle oder der Parkplatzsuche stressen. Deswegen kann es hilfreich sein, schon ein paar Tage vor der eigentlichen Prüfung mal am Prüfungsort vorbeizugucken und zumindest einmal zu prüfen, wo man sein Auto gut abstellen könnte, welche Haltestelle die richte wäre und welche Abfahrtszeiten

Puffer einplanen

Die Straßen sind voll, der Bus fällt aus, die Bahn bleibt liegen: Was an einem normalen Arbeits- oder Schultag ärgerlich ist, wird am Prüfungstag zum totalen Horror. Um keine bösen Überraschungen zu erleben, sollte man ruhig etwas mehr Zeit für den Hinweg einplanen und im Zweifel einen oder auch zwei Busse früher nehmen.

Rechtzeitig ins Bett gehen

Um ordentlich zu funktionieren, braucht das Gehirn Schlaf. Das gilt natürlich besonders im Prüfungsfall, wo eventuell auch unter Stress Kreativität gefragt ist. Deswegen gilt: Am Abend vor der Prüfung nicht bis in die Puppen vor der Glotze oder dem Rechner hängen, sondern Augen zu und Schlaf getankt. Auch das „Last-Minute-Lernen“ bis tief in die Nacht birgt eher zweifelhafte Erfolgschancen – was bringt der gerade noch auf den letzten Drücker reingepaukte Stoff, wenn man die richtige Antwort vor zufallenden Augen nicht auf’s Papier bringt? Aber dass Ihr nicht erst am Abend vorher anfangen sollt zu lernen, wisst Ihr ja selbst am besten. 😉

Snacks & Getränke einpacken

Egal, wie gut man auch im Fluss sein mag: Ein knurrender Magen kann die Konzentration total aus der Bahn werfen. Daher empfiehlt es sich, kleine Snacks wie etwas Obst oder auch Müsliriegel einzupacken. Auch einen Schluck Wasser solltet Ihr immer dabei haben – ein dehydriertes Gehirn denkt schließlich nicht gern. Und falls es der Konzentration hilft, darf gern auch mal ein Kaugummi gekaut werden – aber bitte ohne platzende Blasen mitten in der Prüfung.

Sollte die Prüfungsangst alleine nicht überwunden werden, kann auch ein Seminar helfen, die Ängste zu bekämpfen. Hier ist es hilfreich vorab einmal zu überlegen, wo genau die Defizite sind. Ist es das Lernen vor der Prüfung, die generelle Prüfungssituation oder das Sprechen vor fremden Personen. So kann die Auswahl des Seminares zielgerichteter erfolgen.

Die leichte Aufregung vor einer Prüfung, werden wir allerdings sicherlich nicht auf Dauer loswerden. Das ist aber auch überhaupt nicht schlimm, weil sie uns dabei hilft uns ernsthaft auf die Prüfung vorzubereiten und die Situation nicht als „Alltagssituation“ zu betrachten. In diesem Sinne wünschen wir euch viel Erfolg bei allen zukünftig anstehenden Prüfungen!