Berufsorientierung beginnt nicht mit dem Abschlusszeugnis in der Hand, sondern viel früher. In den Schulen bei uns in NRW fängt die Orientierung in Klasse 8 an, damit Schülerinnen und Schüler sich schon frühzeitig ein Bild von den eigenen Fähigkeiten und Interessen machen können und einen kleinen Einblick bekommen, welche Karrieremöglichkeiten es gibt. Um sich ganz konkrete Vorstellungen von einem Beruf machen zu können, sind selbst gemachte Erfahrungen unerlässlich. Und die bekommt man sehr gut über ein Praktikum.
Freiwillige Praktika – eine gute Chance, seine „Visitenkarte“ abzugeben
In der Regel kommt jeder während der Schulzeit mit einem Praktikum in Berührung, vielleicht sogar mit zwei. Das ist ein guter Start, aber empfehlenswert ist es, nicht nur die Pflichtpraktika zu machen, sondern auch mal ein oder mehrere freiwillige Praktika in den Ferien zu machen. So lernst Du nicht nur weitere Berufsbilder kennen, sondern zeigst auch einem Unternehmen, dass Du Dich wirklich für diesen Beruf interessierst und bekommst so schon mal einen Fuß in die Tür. Wenn Du dann einen guten Job während deiner Zeit im Betrieb gemacht hast, wird man sich bei Deiner möglichen späteren Bewerbung für einen Ausbildungsplatz bestimmt an Dich erinnern. Auch die so genannten Soft Skills wie den Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten, Teamarbeit, sicheres Auftreten etc. lernst Du am besten in der Praxis.
In welchen Bereichen macht man am besten ein Praktikum?
Probiere Dich aus. Wenn Dich ein Beruf besonders interessiert, solltest Du dort auf jeden Fall mal ein Praktikum machen, um zu überprüfen, ob Deine Vorstellungen auch mit der Realität übereinstimmen. Es kann sein, dass Du Dinge in dem Berufsbild entdeckst, die Dir gar nicht gefallen und von denen Du bisher nichts wusstest. Vielleicht bewegen Dich diese Erfahrungen auch dazu, einen Karriereweg nicht einzuschlagen; auch dann hat das Praktikum seinen Sinn erfüllt.
Halte auch nach Alternativen Ausschau, die von deinem eigentlichen Wunschberuf etwas abweichen. Es muss ja vielleicht nicht unbedingt der Kaufmann / die Kauffrau für Büromanagement sein, vielleicht passt der / die Automobilkaufmann/frau ja noch besser zu Dir.
Und wo bekomme ich einen Praktikumsplatz her?
Schau online bei Portalen wie aubi-plus.de nach oder sprich Unternehmen direkt an. Unser Ausbildungsatlas bietet hierfür eine Menge Adressen von ausbildenden Unternehmen, die auch gern Praktikanten nehmen. Den Atlas kannst Du hier kostenlos bestellen:
Kümmere Dich schon frühzeitig um einen Praktikumsplatz, insbesondere die großen Unternehmen bekommen in der Regel reichlich Anfragen und sind frühzeitig ausgebucht. Dort wird auch gern mal eine kurze Bewerbung für ein Praktikum verlangt, stelle Dich also auch darauf ein. Die meisten Schulen haben mittlerweile Kooperationen und gute Kontakte zu Betrieben aus der Region, spreche einfach den Koordinator / die Koordinatorin für die Studien- und Berufswahl deiner Schule an und frag, ob er Dich bei der Suche nach einem Platz Empfehlungen geben kann.