Am Wochenende einen Ausflug zum Taj Mahal machen oder die Grenzen des Himalaya erkunden? Kann man machen, wenn einen die eigene Ausbildung bis nach Indien bringt. Geklappt hat das zum Beispiel bei Jens Striewe: Der 19-Jährige hat im Sommer 2016 seine Ausbildung zum Industriemechaniker bei CLAAS erfolgreich abgeschlossen. Während seiner Ausbildung verbrachte er sechs Wochen bei der CLAAS Tochtergesellschaft in Indien. Was er dort erlebt hat und wie das Arbeiten im über 7.000 km entfernten Indien ist, erzählt er uns im Azubi-Blog.

Anreise und erster Eindruck

Jens Striewe, 19 Jahre alt, hat im Sommer 2016 seine Ausbildung zum Industriemechaniker bei CLAAS erfolgreich abgeschlossen.Mit einem Airbus A380 ging es für mich los nach Indien – der Beginn einer spannenden Reise! Angekommen, konnte ich bereits beim Verlassen des Flughafens die großen Unterschiede zu meiner Heimat spüren. Land und Leute sind hier einfach komplett anders. Als ich den Flughafen verließ, wurde ich von – wie sich später herausstellte – „milden“ 35°C empfangen. Denn während meiner Zeit bei CLAAS war es regelmäßig bis zu 45°C heiß und die Luftfeuchtigkeit lag bei knapp 95%.

Jens Striewe, 19 Jahre alt, hat im Sommer 2016 seine Ausbildung zum Industriemechaniker bei CLAAS erfolgreich abgeschlossen.Auf ging’s nun vom Flughafen in Neu-Delhi nach Chandigarh. Dort hat CLAAS einen seiner insgesamt zwei Standorte in Indien. Bereits auf der Fahrt lernte ich viele Inder kennen und war begeistert von ihrer Höflichkeit und Neugier. Da ich in Indien mit meiner Körpergröße von zwei Metern eindeutig als Tourist zu erkennen war, wurde ich sehr oft angesprochen, wer ich sei, wo ich herkomme und was ich in Indien mache.

Unterbringung und Umgebung

Zusammen mit weiteren „Claasianern“ wohnte ich im CLAAS Gästehaus, das etwas außerhalb von Chandigarh liegt. Außerdem war ein weiterer Mechatronik-Azubi zum selben Zeitraum in Indien. Das war super, weil wir so in der Freizeit auch viel zusammen gemacht haben und mit anderen Kollegen gereist sind. Die Zimmer im Gästehaus waren alle einzeln klimatisiert und mit eigenem Badezimmer ausgestattet.

Jens Striewe, 19 Jahre alt, hat im Sommer 2016 seine Ausbildung zum Industriemechaniker bei CLAAS erfolgreich abgeschlossen.Besonders der Verkehr in Indien war in den ersten Tagen sehr respekteinflößend: Von Fußgängern über TukTuks, Rikschas, Reisebussen, LKWs bis hin zu Kühen, bewegt sich in Indien wirklich viel auf den Straßen. Gefahren wird ohne Rücksicht auf andere und das Überholen trotz Gegenverkehr ist keine Seltenheit.

Arbeit und Alltag

Jens Striewe, 19 Jahre alt, hat im Sommer 2016 seine Ausbildung zum Industriemechaniker bei CLAAS erfolgreich abgeschlossen.Während meiner Zeit in Indien war ich in der Abteilung Technische Entwicklung eingesetzt. Hier gab es keine tägliche Routine. Der Arbeitsablauf änderte sich eigentlich von Tag zu Tag. Das machte die Arbeit sehr spannend und abwechslungsreich. Ich durfte dort den gesamten Einsatz über ein Projekt mitverfolgen und auch bei einem Feldeinsatz dabei sein. Das war richtig spannend, denn die indischen Maschinen unterscheiden sich sehr zu unseren deutschen Produkten, weil sie an die Verhältnisse in Indien angepasst sind. Die Mähdrescher zum Beispiel sind deutlich kleiner und ohne jeglichen Komfort, also eher einfacher gebaut. Da die Reisfelder in Indien sehr nass sind, würde die große und schwere Maschine aus dem deutschen Markt dort auch gar nicht arbeiten können.

Jens Striewe, 19 Jahre alt, hat im Sommer 2016 seine Ausbildung zum Industriemechaniker bei CLAAS erfolgreich abgeschlossen.Mein Arbeitsalltag begann morgens um 7 Uhr mit dem Frühstück. Eine halbe Stunde später kam ein Bus, der mich zum ca. 20 km entfernten CLAAS Produktionsstandort brachte. Um 8 Uhr morgens begann ich dann mit der Arbeit.

Dabei bearbeitete ich auch meine Projektaufgabe, bei der mir lediglich das Ziel vorgegeben – der Weg dorthin jedoch freigestellt wurde. Die Herausforderung bestand darin, das bestmögliche Ergebnis mit den in Indien zur Verfügung stehenden Mitteln zu erreichen. Beispielsweise konstruktive Umbauarbeiten am indischen CLAAS Mähdrescher, dem CROP TIGER sowie dessen Validierung auf den Feldern Indiens.
Um 13 Uhr startete die Mittagspause, die wir meistens in der Kantine verbracht haben. Das Mittagessen dort bestand immer aus Reis, drei verschiedenen Suppen oder Soßen, einer Art Fladenbrot und einem wechselnden Nachtisch.
Am Nachmittag gab es immer Pausen mit Chai-Tee und einem indischen Snack. Die Pausen taten bei dem beinahe tropischen Wetter auch richtig gut. Anfangs fand ich es schon schwer, mich mit meinen indischen Kollegen zu verständigen, da der indische Akzent sehr ausgeprägt ist. Nach anfänglichen Kommunikationsproblemen konnte ich mich aber sehr gut in das bestehende Team integrieren und wurde direkt als festes Teammitglied aufgenommen.
Am Ende eines jeden Arbeitstages wurden alle Mitarbeiter mit den CLAAS Bussen zurück nach Hause gefahren. Zurück im Gästehause aß ich noch zu Abend und spielte etwas Billard im Gästehaus. Häufig sind wir auch in einem Nachbarort Street Food essen gegangen.

Freizeit in Indien

Jens Striewe, 19 Jahre alt, hat im Sommer 2016 seine Ausbildung zum Industriemechaniker bei CLAAS erfolgreich abgeschlossen.Die Wochenenden nutzte ich oft für längere Ausflüge mit meinem Kollegen und habe den Norden Indiens erkundet. Unsere Reisen führten uns zum Beispiel in den Himalaya, zum Golden Temple und nach Agra zum Taj Mahal. An einem Wochenende besuchte ich auch die indisch-pakistanische Grenze. Dort zelebrieren die beiden Länder eine tägliche Wachwechsel-Zeremonie mit mehreren tausend Zuschauern.

Jens Striewe, 19 Jahre alt, hat im Sommer 2016 seine Ausbildung zum Industriemechaniker bei CLAAS erfolgreich abgeschlossen.

Fazit

Für mich war der Aufenthalt in Indien eine sehr gute Erfahrung. Auch, wenn es in den ersten Tagen eine ziemliche Umstellung war, würde ich meinen Aufenthalt jederzeit gerne wiederholen. Nach Abschluss meiner Ausbildung bin ich nun in der Kabinenmontage in Harsewinkel tätig und bin in verschiedenen Bereichen der Dachvormontage und der Drehvorrichtung eingesetzt. Zu meinen Aufgaben gehört beispielsweise, die Vorbereitung der JAGUAR und XERION Kabinen, bevor diese in die Montagelinie einlaufen. Außerdem bin ich dafür verantwortlich, die Dächer mit den verschiedenen Bauteilen wie Heizung, Klimaanlage, Kabelsätzen und der Zentralelektrik zu bestücken.
Allen Interessierten kann ich einen Auslandsaufenthalt nur wärmstens empfehlen. Eine solche Gelegenheit sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.